Band - Butterfly Under Glass

Mit Kompositionen von Arthur Honegger, Maurice Ravel, Melchior Vulpius u.a.

Idee und Konzept Fabian Russ, Frieder Weiss und Steven Walter
Komposition Fabian Russ
Video und Buehne Frieder Weiss
Choreographie und Tanz Laurie Young
Violine Johannes Strake
Violoncello Mathias Johansen
Schlagwerk Philipp Lamprecht
Gesang Lydia Brotherton
Klang-Raum-Konzept und Ton Carlo Grippa
Mitarbeit Regie und Produktionsleitung Jasmin Solfaghari
Dramaturgische Beratung Folkert Uhde
Technische Koordination Clemens Kowalski
Mastering Egor Poliakov

Intime, einsame Klangwelten und die extrovertierte Verschmelzung von Licht, Bewegung, Musik, Technik und Mensch: Die multimediale Performance "Butterfly under Glass" ist inspiriert von der Geschichte Loi?e Fullers, die vor hundert Jahren als Pionierin des modernen Bühnentanzes innovative Lichtinszenierungen entwickelte. Sie war die erste Künstlerin, die mit farbigen Lichtprojektionen und elektrischem Licht auf der Bühne arbeitete. "Butterfly under Glass" sucht mit Mitteln des Video-Trackings, Klangkunst und einem gänzlich neuen Bühnen-Prototypen, einer begehbaren Hohlkehle, die eigens für das Stück erdacht und konstruiert wurde, nach ähnlich radikalen Ansätzen, um verschiedene Zustände menschlichen Lebens in einem immersiven Gesamtkunstwerk darzustellen. Die Medien Licht, Bewegung und Musik stehen in einem interaktiven Verhältnis und reagieren in Echtzeit aufeinander. Auch das Design der Bühne wandelt sich im Laufe der Inszenierung, während die Musik zwischen zeitgenössischer Elektronik, Improvisation und klassischen Ensemblestücken changiert.

Eine Dokumentation zur Entstehung des Projekts finden Sie hier.

Fabian Russ wurde 1985 in Braunschweig geboren. Privaten Kompositionsunterricht erhielt er durch den Komponisten Thomas Hertel. Russ’ kompositorischer Schwerpunkt liegt auf der Arbeit mit Sampling - er greift dabei auf selbsterstelltes Material zurück und komponiert zu diesem Material für unterschiedliche Instrumente bis hin zu großem Sinfonieorchester. Er arbeitet u.a. eng mit dem RADIALSYSTEM V Berlin, Robert Gwisdek (Käptn Peng), Folkert Uhde, Andreas Scholl, Midori Seiler, Albrecht Mayer, John Neumeiers Bundesjugendballett, der STÜBAphilharmonie und Frieder Weiss zusammen. Er entwickelt eigene Konzepte und Stücke sowie Fantasie-Rap mit seiner Kunstfigur fDong. Seit 2013 arbeitet er mit dem Arrangeur und Komponisten Tim Jäkel an abendfüllenden Stücken für Sinfonieorchester und Elektronik. Gemeinsam eröffneten sie mit "Orchestronik" das Kunstfest Weimar 2015 sowie die Konzertreihe des Labels Neue Meister/Berlin Classics. 2016 eröffnete Russ erstmalig mit einer Klanginstallation in der Sammlung Alte Meister die Kunsthalle Hamburg.

Frieder Weiss ist ein Experte für den Einsatz von Live-Computing und interaktiven Systemen bei Kunstprojekten, in Theaterinszenierungen und Performances. Als "engineer of the arts" hat er neuartige Videoverarbeitungsprogramme entwickelt, die auf Bewegungen reagieren, speziell für Tanz, Musik und Computerkunst konzipiert sind und weltweit bei Theater- und Kunstproduktionen eingesetzt werden. Mehrere der in den letzten Jahren entstandenen Werke sind mit internationalen Preisen ausgezeichnet worden. Frieder Weiss erhielt Lehraufträge in Medientechnik an den Hochschulen Nürnberg, Basel und Doncaster (UK); inzwischen arbeitet er als selbständiger Entwickler, realisiert eigene Projekte und wirkt im Team mit anderen Künstlern bei Kunst- und Performance-Projekten mit.

Laurie Young, kanadische Choreographin und Performerin, war von 1992 bis 1996 Mitglied des kanadischen Forschungslabors für Tanz "Le Group Dance Lab" und wirkte ab 1996 zunächst als Ensemblemitglied und danach als Gast bei Sasha Waltz & Guests mit. Von 2000 bis 2003 war Laurie Young Mitglied des Ensembles der Schaubühne am Lehniner Platz. Sie tanzte international für Choreographen wie Meg Stuart, Constanza Macras, Benoit Lachambre, Eszter Salomon, Animal Farm Collective, Grayson Millwood und Nasser Martin-Gousset. 2007 war Laurie Young artist in residence in der Fabrik Potsdam. Sie arbeitet regelmäßig mit Filmemachern, Videokünstlern und Bühnenbildnern zusammen, ihr choreografisches Gemeinschaftsprojekt mit Janet Cardiff und George Burres Miller "Alter Bahnhof Video Walk" war 2012 auf der Dokumenta in Kassel zu sehen.

Ein Projekt von PODIUM Esslingen. Gefördert vom Innovationsfonds des Landes Baden-Württemberg und der KPMG.