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Band - Jackie Leven


Jackie Leven

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Als Sohn einer Roma-Familie verbrachte Jackie Leven, geboren 1950, seine Kindheit und Teenagerzeit als Außenseiter in der von Sippen dominierten engstirnigen Welt von Fife, Schottland. Leven selbst ist Schotte, sein Vater ein irischer Cockney, seine Mutter aus Northumberland (Geordie), und es war schwer, wenn nicht unmöglich für die Familie, sich den existierenden kulturellen Normen anzupassen Fremd zu sein, das mag den Anstoß gegeben haben für die Entwicklung eines unabhängigen Geistes. Hoffnungslos verloren in der Schule (obwohl herausragend in Englisch und Aufsatzschreiben) hatte Leven als Kind nur wenig Freunde und diese rekrutierten sich aus der Liga der komischen Käuze. Die Schule betrachtete er als Elend, aber die Stunden des Müßiggangs, die er allein in den Glens und an den Flüssen verbrachte, bilden bis heute die Grundlage für die Bildsprache in seinen Liedern.

Die Dinge änderten sich in Jackies Teenagerjahren. Seine Mutter liebte American Black Blues Music - recht ungewöhnlich für die Zeit und den Ort - und Jackie war es gewöhnt, wenn er aus der Schule kam, Klänge wie “I got the blues in the sottle but the stopcork in my hand” von Lightning Hopkins zu hören. Das faszinierte viele Schulfreunde, die zu Hause höchstens “Wooden Heart” von Elvis Presley geboten bekamen. Jackie begann in einer lokalen Band zu spielen und trat außerdem solo mit seinen Blues Songs in Folkclubs der Gegend auf, wo er immer öfter von den Stars der Szene für ein paar Shows eingeladen wurde. Diese Aktivitäten bescherten ihm allerdings auch den Neid von lokalen Gangs, eine davon startete eine sinnlose Vendetta gegen Leven und zwang ihn, Schottland zu verlassen.

Es folgten Jahre am Abgrund. Zeiten des ziellosen Herumirrens, schlechten Schlafens und von der Hand in den Mund lebens (inklusive einer viermonatigen Episode, in der Jackie in London als Straßenmusiker lebte). Während der späten 60er konnte von der heutigen Akzeptanz von Straßenmusikern in der Hauptstadt noch keine Rede sein. Jackie lebte abwechselnd im County Kerry, Irland, Berlin und Madrid wo er 1971 sein Album “Control” veröffentlichte. Damals nannte er sich John St.Field und das Album gilt heute als psychedelischer Underground-Klassiker.

Doch das Album ändert wenig. Jackie Leven lebt in mehreren besetzten Häuser in verschiedenen Orten in GB. In dieser Zeit ist er psychisch sehr durcheinander und wird von geisteskranken Schüben heimgesucht. Gern zitiert er den amerikanischen Dichter Theodore Roethke – “…for what is madness but nobility of soul at the odds with circumstance?”. Diese Erfahrungen beeinflussen sein Songwriting und spiegeln sich wider in den düsteren und zerstörerischen Bildern der Lieder, die er mit seiner Rockband Doll by Doll aufnimmt. Die Band besteht von 1978 bis 1982, ist ein umstrittener Live-Act und nimmt fünf Alben auf, alle hochgelobt oder stark verabscheut (ein Album davon bleibt unveröffentlicht, die anderen vier WEA Alben sind vergriffen), bis die Bandmitglieder begreifen müssen, dass sie nicht für diese Zeiten gemacht sind und getrennte Wege gehen. Nach einer nächtlichen Aufnahme-Session für ein Solo-Album, dass bei Virgin erscheinen soll, wird Jackie Leven Opfer eines unverschuldeten Überfalls, bei dem er fast erwürgt wird. Danach ist er nicht in der Lage zu sprechen oder zu singen, verliert seinen Plattenvertrag, seine Freunde und seine Richtung. Er beginnt Heroin - die Droge der Verzweiflung - zu nehmen und lebt fast ein Jahr in totaler Isolation.

1985 kehrt Leven nach einem Entzug durch traditionelle chinesische Akupunktur und psychiatrischer Behandlung in die Welt zurück. Er wird zum Mitbegründer des CORE-Trusts, der Menschen mit jeder Art von Sucht hilft. (Heute ist Jackie der Schirmherr von CORE). Wenig später zieht Jackie Leven nach Oban im Westen Schottlands, verbringt die Nächte in Bars mit Fischern und Waldarbeitern und schreibt tagsüber an den Liedern, die die Basis für seine musikalische Rückkehr werden sollen und als “The Mystery ofl Love is Greater than the the Mystery of Death” (1994) auf Cooking Vinyl erscheinen, wo er bis heute sein musikalisches Zuhause hat.

Nahezu jährlich erscheint seitdem ein neues Jackie Leven Album. Mit warmer Stimme erzählt er darauf Geschichten von den gewundenen Straßen des Lebens, oft ein wenig skurril, dunkel und geheimnisvoll. Musikalisch mischen sich darauf Celtic Folk, Blues und Pop, sowohl live als auch auf den Alben fast immer mit dabei: Multiinstrumentalist Michael Cosgrave.

Auf seinem neuesten Studioalbum begibt sich Jackie Leven nun auf die "Gothic Road", die zu vielen Orten mit wundersamen Geschichten und ebenso wunderlichen Personen führt. Da wird "John Paul Getty’s Silver Cadillac" besungen, ein wenig über Tilda Swinton nachgedacht, Dolly Parton, Patsy Cline und Boy Dylan werden zitiert, von Cher wird geträumt, der Seeleute der untergegangenen Kursk mit einem düsteren Chor gedacht, und selbst die deutsche Stimme eines Autonavigationsgeräts kommt zu Wort. Ein weltliches Stimmengewirr, das durch die Emotionalität des schottischen Sängers und Songwriters in Songs voller Wärme und fast schon religiöser Tiefe kanalisiert wird. Mitgeholfen haben Leven diesmal der englische Songwriter Ralph McTell ("Streets Of London"), Michael Cosgrave und Produzent David Wrench. Ein weiteres Meisterwerk eines erstaunlichen Musikers.

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