Band - LIMA

Stop dem Superlativ. Lass Luft ab. Komm runter. Mach mal halblang. LIMA hat nichts mit dem heissen Next-Level-Shit zu tun, auch nicht mit irgendeiner Revolution. LIMA ist LIMA und ebenso wenig ganz Berlin wie herb-maskulin. Und das hat seinen Grund.
Rap droht schon eine ganze Weile, an seinem Machismo zu ersticken. Daran sind nicht zuletzt die Berliner schuld. Darum darf es schon verwundern, wenn mit LIMA ausgerechnet aus der Stadt der Aggro-Raps ein neuer Impuls kommt.

LIMA macht alles selbst. LIMA macht, was er macht, weil es kein anderer macht. Er will nicht, er muss. Weil es raus muss. Es ist die Freude, die Trauer und die Liebe, die Träume und Hoffnungen, der Hass und manchmal auch nur ein Ausdruck seltener Zufriedenheit. Neben Politik, Religion, Krieg und Frieden sind das die zentralen Topics, mit denen sich LIMA beschäftigt. Unverkennbar dient ihm Rap nur als eine Plattform. LIMA ist ein Kind diverser Subkulturen und zugleich ein Bürgersöhnchen, ein ehemaliger Kleinkrimineller mit Verantwortungsbewusstsein, ein liebender Vater ohne Lebensversicherung, dafür aber mit einer Vergangenheit als Steineschmeisser. Es sind diese Parallelwelten, die sein Leben bestimmen. Und nirgendwo hat er ein Zuhause gefunden.

Die hervorstechendste Qualität seiner Raps findet sich in seiner schonungslosen Ehrlichkeit und in diesem, so merkwürdig konträr zum Zeitgeist stehenden Sinn für unsere Gemeinschaft, für das, was sie zusammenhält und was sie spaltet. Rap braucht vielleicht immer noch kein Abitur, aber es ist schon schön, zur Abwechslung mal ein paar intelligentere Worte zu hören ... Rap on!