Band - Love Of Everything

Ohne Wissen einfach anfangen zu hören und sofort vereinnahmt werden. Ein um Einzelheiten verstimmtes Klavier, ruhiger Gesang, im Hintergrund Gitarrengeräusche am Anfang; im Weiteren viele kleine bekloppte Ideen, Soundbasteleien mit Casio-Keyboards, Gitarre, Glockenspiel und spärlichem Schlagzeug. Die Anklänge an Joan Of Arc lassen sich nicht verneinen, was letztendlich auch nicht von der Hand zu weisen ist: Seit einigen Jahren spielt Bobby Burg, der an sich The Love Of Everything ist, Bass bei den Chicagoer Indiehelden, dazu auch bei Make Believe, teilweise dazu bei Chin Up Chin Up und Hertzsprung Gap. Das Umfeld um die Kinsella-Brüder (Cap'n Jazz, American Football, Owls, Promise Ring, Owen, ..) scheint ja sowieso ein sagenhaft guter Boden für sympathische, spannende und erfrischende Musik zu sein, man klicke sich nur mal mit genügend Zeit durch joanfrc.com.
2006 schon erschien die dritte und immer noch aktuelle Platte "Superior Mold And Die" auf Bobby Burgs eigenem Label mit dem hübschen Namen Record Label, aufgenommen zusammen mit den Joan Of Arcs / Make Believes Sam Zurick, Tim und Nate Kinsella und Cale Parks von Aloha. Auf früheren Platten und live waren daneben u.a. Leute von Shellac, Rainer Maria, Euphone und Owen beteiligt. Musik im Querfeld des angeschrägten 90er Emo / Indierock der genannten Chicagoer, versponnenem LoFi-Folk und Singer/Songwriter-Homerecordings im Sinn von Mt.Eerie oder Homecomings, melodisch und mit Kanten, im richtigen Moment manchmal ungenau und neben den Takt. Dazu wunderschön absurde Texte, mit sich selbst im Chor singen und eine derart charmante Lässigkeit, dass es jetzt schon ein Festessen sein sollte, sich auf die Konzerte der Tour im Mai und Juni zu freuen, die Bobby Burg zusammen mit seiner Frau Elissey am Schlagzeug spielen wird.