Band - Nordböhmische Philharmonie Teplice

Nordböhmische Philharmonie Teplice

Die Nordböhmische Philharmonie Teplice wurde im Jahre 1838 gegründet.
Seit Ende des 19. Jh. veranstaltete das Orchester regelmäßig Zyklen sinfonischer Musik unter Mitwirkung von renommierten Dirigenten und Solisten. Zu dieser Zeit traten in Teplice die grössten Musiker auf, so beispielsweise die Dirigenten Eugen d`Albert, Richard Strauss, die Pianisten Ferruccio Busoni, Conrad Ansorge, Emil Sauer, Ernö Dohnányi und Frederic Lamond, die Geiger Pablo de Sarasate, Eugéne Ysaye, Bronislav Huberman, Fritz Kreisler, Alexander Peènikov und Henri Marteau, die Violoncellisten David Popper, Julius Klengel, Hugo Becker und Anton Hekking und die Sängerinnen Lili Lehmann und Ernestine Schumann-Heineke. Im Sommer absolviert das Orchester ca. 150 Kur- und 18 Symphoniekonzerte und im Winter Zyklen symphonischer Musik. Neben dem künstlerischen Leiter Willy leiteten zahlreiche Gastdirigenten das Orchester, so u.a. Siegfried Wagner, Alexander Zemlinsky oder auch Felix von Weingartner. Auch die grössten tschechischen Geiger, angefangen von Josef Slavik bis hin zu Jan Kubelik, gaben sich in Teplice ein Stelldichein. Die Aktivitäten des städtischen Orchester endeten zum Ende des zweiten Weltkrieges jedoch, und dies im Zusammenhang mit der Schliessung des deutschen Stadttheaters in Teplice.

Im Jahre 1948 entstand ein neuer Klangkörper - das städtische Bäderorchester. Dirigenten wie z.B. Miloslav Bervid, Bohumil Berka, Martin Turnovsky, Libor Pesek und Vladimír Válek haben das Orchester erfolgreich geführt und geformt. Im Jahre 1972 wurde Jaroslav Soukup Intendant und Chefdirigent des Klangkörpers. Er war für die Vergrößerung des Orchesters verantwortlich, welches seit 1979 den Namen Nordböhmische Staatsphilharmonie trug. Nach den Novemberereignissen des Jahres 1989 nahm sich Jan Stván der Position des Chefdirigenten des Orchesters an und im Jahre 1991 wurde es Tomás Koutník. Unter seiner Leitung wurden die gesamten Sinfonien Franz Schuberts auf 4 CDs eingespielt. Im Sommer 1997 beendete TomᚠKoutník seine Arbeit in Teplice, nichtsdestotrotz wird sein Wirken in die Geschichte eingehen. In dem jungen kanadischen Dirigenten Charles Olivieri-Munroe, welcher von der Staatlichen Philharmonie kam, fand das Orchester ab Juli 1997 einen gleichwertigen Ersatz. Eine neue Dramaturgie, einer breiten Öffentlichkeit verständlich und zugänglich, brachte einen deutlichen Aufschwung im Bereich der Besucherzahlen der Abonnementkonzerte. Der neue Chefdirigent und das Orchester bedingen einander gegenseitig. Charles Olivieri-Munroe bringt weltbekannte Künstlerpersönlichkeiten nach Teplice, einschliesslich der Prinzessin von Monaco und der Pianistin Caroline Murat (Künstlername Caroline Haffner). Diese Zusammenarbeit fand im Jahre 1999 in einem Konzert in Monte Carlo unter der Anwesenheit bedeutender Persönlichkeiten des gesellschaftlichen Lebens ihren Höhepunkt. Im Rahmen dieses Konzertes, dessen Erlös der Weizmann-Stiftung zugute ging, trat auch der weltbekannte Violinvirtuose Maxim Vengerov auf.

Der Chefdirigent der Nordböhmischen Philharmonie, Charles Olivieri-Munroe, dirigiert auf den bedeutendsten internationalen Bühnen. Dabei perfektioniert er seine Fähigkeiten fortlaufend, was seinen Höhepunkt im Gewinn des ersten Preises des Dirigentenwettbewerbs im Rahmen des internationalen Festivals "Der Prager Frühling" fand. Seit dem Jahr 2001 erweiterte die Nordböhmische Philharmonie Teplice entscheidend ihre Aktivitäten in der Tschechischen Republik, sowie im Ausland. Im Verlauf des Jahres 2004 absolvierten die Philharmoniker 140 Konzerte, davon 52 im Ausland. Mehr als 400.000 Konzertbesucher in Deutschland, Italien, Österreich, Spanien, in der Schweiz, Monaco, Frankreich, Belgien, Dänemark, Portugal, Kroatien, Slowenien, Ungarn, Slowakei, Serbien, auf Malta und in anderen Ländern hatten die Gelegenheit, sich von der steigenden künstlerischen Qualität des Orchesters zu überzeugen. Die ausländische Kritik warf dabei das Hauptaugenmerk auf die junge Besetzung des Orchesters, das Zusammenspiel und den künstlerischen Gesamteindruck. Die Philharmonie gastiert sehr erfolgreich in bedeutenden europäischen Zentren wie München, Berlin, Basel, Paris, Valencia, Lissabon, Belgrad, Budapest, Zagreb, Ljubljana, Bordeaux, Toulouse, Grenoble, Madrid, etc.. Durch die Auslandserfolge ergeben sich Wieder-Einladungen zu Konzerten und diese tragen zum Prestige des Orchesters bei. Ebenso gastiert die Philharmonie auf den bedeutendsten Bühnen in Prag, sowie in anderen Städten Böhmens, Mährens und in der Slowakei. Dennoch bleiben die künstlerischen Aktivitäten für die Stadt Teplice und ihre Kultur der Schwerpunkt. Die Nordböhmische Philharmonie Teplice ist von der Stadt Teplice getragen und von dieser damit beauftragt, das Musikfestival Ludwig van Beethoven zu veranstalten und zu organisieren, welches im Jahre 1964 gegründet wurde.