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Band - Orpheus III


Orpheus III
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Ruben Giannotti (tp,g,comp.), Nils Wrasse (ts), Ole Sinell (bcl), Benjamin Geyer (p), Fabian Timm (b), Philip Dornbusch (dr)

…Contemporary Jazz.

Orpheus III spielt Musik von Ruben Giannotti, improvisiert und vereint das Unvereinbare -- nämlich nichts geringeres als die Stilgrenzen von Jazz und Klassik. Und das in einer Zeit, in der die gesellschaftliche Prosa vom Hundertstel ins Tausendstel zu kommen scheint. Die Nachfahren des Orpheus wollen wohl die Menschen zusammenbringen und ihnen exquisite musikalische Erlebnisse bieten. Also kommt vorbei und genießt! Aber seid pünktlich, denn es heißt, die Orphiden spielen zuweilen so viele Töne, dass sie damit die Sonne verdunkeln.
Im aktuellen Programm der Band thematisiert der Komponist die neun Kunstmärchen von Oscar Wilde. Dabei hatte einerseits die durchaus rigide Märchenform -- die Oscar Wilde als brillanter Ästhet noch rigoros einhält --, Auswirkungen auf die syntaktische Gestaltung des Zyklus. So bilden die in zwei Teile gegliederten Märchen auch musikalisch zwei Unterzyklen; ebenso folgt die formale Binnenstruktur der Musik zum Teil der formalen Anlage der Textvorlage. Andererseits gibt es in der Musik Implikationen aus der inhaltlichen Ebene. Im Wesentlichen findet man dort Absurdität in absolut üblichen sozialen Konstellationen, wie z.B. in "Der uneigennützige Freund" oder "Die außergewöhnliche Rakete", wo konventionelle Wertvorstellungen Kopf stehen -- in ultima ratio eine subtile Kritik an der Moralphilosophie der damaligen Zeit. Ferner findet man eine etwas verdrehte Liebesgeschichte ("Der Fischer und seine Seele") und einen Ausflug in die Psyche eines zwergenhaften Tänzers, der sich seiner latenten Pädophilie, ja nicht mal seiner Selbst an sich auch nur ansatzweise Gewahr ist ("Der Geburtstag der Infantin"). "Der eigensüchtige Riese" erfährt gegen Ende einen schlicht merkwürdigen christologischen Turn. Das alles diente dem Komponisten als Inspiration für die musikalische Semantik. Das Ensemble wiederum improvisiert mal wild und ungestüm über die Komposition, mal spielt es hypnotisch groovend exakt wie im Notentext festgelegt. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann grooven sie noch heute.

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